GPD Win: Der Windows-Handheld

Seit es mehr oder weniger klar ist, dass sich proprietäre Handheld-Konsolen in der letzten Generation befinden, tummeln sich allerlei Kandidaten auf den Crowdfunding-Plattformen, die ein Teil des künftigen Kuchens für sich beanspruchen möchten.

 

Der neueste mobile Zukunftskandidat ist im Prinzip ein Kleinst-Notebook mit eingebauter Controller-Einheit. Angetrieben von einem Atom-Vierkern-Prozessor und integrierter Grafikeinheit, bietet sich das Device vor allem für Retro-Zocker und Anwender an. Die Leistung entspricht grob gesagt einem Core 2 Duo Rechner von 2006 mit einer Grafikeinheit, deren Performance für AAA-Spiele der HD Ära nicht ausreichen wird. Dabei handelt es sich jedoch nur um vage Richtwerte, damit ihr eine ungefähre Vorstellung von den technischen Möglichkeiten des Geräts habt. Die versierten Nutzer unter euch finden in diesem Artikel mehr Details zu den Spezifikationen.

 

GPD Win vs OpenPandora / Pyra

 

Hinsichtlich des Designs konkurriert das Device vor allem mit der OpenPandora Hardware bzw. dessen geplanten Nachfolger Pyra. Der wesentliche Unterschied ist hierbei natürlich der Open Source Ansatz des Linux-Handhelds, im Gegensatz zum geschlossenen Windows 10 System des GPD Win. Darüber hinaus ist die OpenPandora-Community bereits seit Jahren aktiver Teil der Plattform. Software existiert in angepasster Form, während bei dem GPD Win Probleme bzgl. der verkleinerten Darstellung zu erwarten sind.

 

Für wen ist das GPD Win designt?

 

Wir haben also einen Seite die Entwickler und Enthusiasten, welche selbst ein Android-System gegenüber Windows den Vorzug geben dürften. Diese sind mit dem OpenPandora bestens bedient. Dann wären da die Bastler, die sich aber lieber Rasberry Pi Platinen kaufen und eigene Lösungen erfinden. Bleiben noch die Casual-Gamer, denen für gewöhnlich ihr Smartphone reicht und moderne Vielspieler, die mobil in erster Linie auf 3DS oder PS Vita setzen. Vielleicht würde sich der ein oder andere PC-User in die Plattform verlieben, dann scheitert es aber wieder an der Leistung. Die meisten Steam-Spiele werden auf diesem Gerät sicher nicht funktionieren. Es sei denn sie werden vom Heim-Computer gestreamt, wodurch sich natürlich der Vorteil der Mobilität aufhebt.

 

Zuviel Desktop für 5,5"

 

So reizvoll dieser kleine Mini-Computer auf den ersten Blick erscheint, so klein ist die Nische für ein solches Produkt. Selbst das gewagte Steamboy / Smach-Zero Konzept erscheint wegen der offiziellen Steam-Features durchdachter, scheitert aber am selben Problem: So lange Spiele nicht explizit auf mobile Hardware zugeschnitten entwickelt werden, reicht die aktuell machbare Leistung für unbeschwertes Spielen nicht aus und Emulatoren kann man einfacher (siehe bspw. Revo K101 Plus) oder stilvoller (nVidia Shield Portable) haben. Auch GPD selbst bietet mit dem XD im 3DS-Design eine hierfür besser geeignete Lösung an.

 

Was denkt ihr über das System? Habe ich einen möglichen Einsatzzweck nicht bedacht und es ist vielleicht doch für spezifische Einsatzzwecke die beste Lösung? Teilt es mir im Kommentarfeld mit.

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